Geschichte
Vereinsgeschichte
Schon vor der Gründung des Trommler- und Pfeifercorps haben in Oberforstbach aktive Spielleute gelebt. Bereits um 1900 musizierten sie auf Kirmessen und Schützenfesten. In dieser Zeit hatten die meisten Schützenvereine ihren eigenen Tambourmajor. Zu Festzügen führte dieser 2 - 4 vom Verein verpflichtete Spielleute an. Bei den Oberforstbacher Musikanten handelte es sich vorwiegend um Männer, die das Trommel- und Flötenspiel beim Militär gelernt hatten und dies nach der Militärzeit als ihr Hobby weiter betrieben. Es waren Soldaten des 25. Infanterieregimentes, die in der damaligen “Gelben Kaserne” in Aachen stationiert waren.
Im Jahre 1911 beschlossen dann die Herren Christian, Johann und Josef Scheins, Laurenz Prick, Ludwig Meuser, Josef Willems, Wilhelm Fahrbüchel, Heinrich Stärk, Josef Decker, Johann Kurth und Johann Barth das Trommler- und Pfeifercorps Oberforstbach zu gründen.
Es wurden nunmehr Uniformen angeschafft und man spielte weiterhin auf Kirmessen, Schützen- und Turnfesten.
Die allwöchentlichen Proben fanden in der früheren Klosterstraße (heutige Oberforstbacher Straße) im Hause Scheins (heute Brankers) oder am unterhalb des Hauses gelegenen Forstbach statt. Wegen der Lautstärke war das Proben in Gaststätten nicht gestattet.
Das Jahr 1914 machte um unseren Verein keinen Bogen. Die Spielleute wurden zum Kriegsdienst eingezogen und tauschten Ihre Instrumente mit der Waffe; zwei Mitglieder kehrten nicht mehr zurück.
Im Jahre 1921 fand man sich wieder zu gemeinsamen Proben zusammen. Zusätzlich wurden neue Mitglieder ausgebildet.
Der Ausbruch des 2. Weltkrieges stellte erneut einen tiefen Einschnitt in unser Vereinsleben dar. Der größte Teil unserer Mitglieder wurde zum Kriegsdienst eingezogen. Sämtliche Instrumente wurden von der Wehrmacht beschlagnahmt und einer Hamburger Einheit zur Verfügung gestellt.
1946 fanden wieder die ersten öffentlichen Auftritte statt. Die Spielleute mussten damals zivile Kleidung tragen.
Während der anschließenden Zeit des Wiederaufbaues wuchs die Zahl der aktiven Mitglieder wieder auf 15 Personen an. Die Zahl der Auftritte war zu dieser Zeit noch sehr begrenzt.
1951 konnten wir dann unser 40-jähriges Stiftungsfest feiern, welches durch die Teilnahme vieler Vereine ein großer Erfolg wurde. Dies ermöglichte es uns, die benötigten Uniformen und Instrumente anzuschaffen. Da der Festausschuss unserem Verein 4 neue Fanfaren stiftete, konnte unser zwischenzeitlich verstorbenes Mitglied Arnold Breuer neue Fanfarenspieler ausbilden.
Die Fanfaren wurden damals von den Flötisten gespielt.
Am 19.05.1957 feierte das Trommler- und Pfeifercorps Oberforstbach sein 45. Stiftungsfest.
Im Jahre 1959 erfolgte die Gründung der Interessengemeinschaft der Trommler- und Pfeifercorps Münsterland.
In den folgenden Jahren spielten wir auf unzähligen Festen und die Zahl der Mitglieder wuchs im Laufe der Jahre, sodass wir anlässlich unseres 60-jährigen Bestehens im Jahre 1971 über ca. 40 Spielleute verfügten.
Pfingsten 1971 unternahm das Trommler- und Pfeifercorps Aachen-Oberforstbach die erste Reise nach Österreich. Hier musizierten wir anlässlich eines Pfingstfußballturniers in Maishofen.
Am 30.April 1974 fand der erste Umzug mit neuer Uniform statt: schwarze Hose mit weißer Spencer-Jacke.
Im Oktober 1980 führte uns der Weg zum Besuch der Musikkapelle in Oberwang. In Österreich schlossen wir Freundschaft mit den Mitgliedern der Kapelle und verlebten ein paar schöne Tage. Ein Fußballturnier mit den Mitgliedern beider Vereine verloren wir mit einem "zweistelligen Ergebnis".
Seit 1983 verbindet uns eine herzliche Freundschaft mit der Hebden-Bridge-Band aus England, die leider zum heutigen Zeitpunkt nicht mehr besteht, da sich diese Band aufgelöst hat. Allen Mitgliedern sowie vielen Oberforstbachern wird der Besuch der englischen Band jedoch sicher in guter Erinnerung bleiben und wohl auch unseren Freunden unvergesslich sein.
Im Jahre 1984 starteten wir zu Ostern einen Gegenbesuch, bei dem alle Vereinsmitglieder sowie die übrigen Mitreisenden in hervorragender Weise aufgenommen wurden. Die Freundschaft vertiefte sich in den Jahren so sehr, dass die Musiker der Hebden-Bridge-Band es kaum erwarten konnten, an unserem Jubiläum teilzunehmen.
1986 folgte dann das 75-jährige Vereinsjubiläum, zu dem wir die Hebden-Bridge-Band wieder als unsere Gäste begrüßen konnten.
Die Zahl der Mitglieder, die ein Blechblasinstrument spielten bzw. erlernen wollten, hatte bis zum Jahr 1989 so zugenommen, dass aus dem Trommler- und Pfeifercorps mittlerweile eine Blaskapelle geworden war. Die Umbenennung in "Musikverein Oberforstbach" war eigentlich eine zwingende Konsequenz aus dieser Tatsache.
Es folgte eine Zeit, die mit intensivster Probentätigkeit und Ausbildung gefüllt war, und so konnte sich der Verein im November 1990 mit neuem Namen und Repertoire bei seinem 1. musikalischen Frühschoppen dem Publikum im Oberforstbacher Pfarrheim vorstellen.
1991 wurden neue Clownkostüme in den Farben schwarz/rot und schwarz/weiß von einigen Mitgliedern genäht. Wegen des Golfkriegs fielen jedoch alle Karnevalsumzüge aus. Standkonzerte wurden ab jetzt mit Schlagzeug anstelle von Trommel, Pauke und Becken gespielt.
Es folgte die Anschaffung einer neuen Konzertuniform mit bordeauxroten Westen. Die lange, schwarze Weste, die seit Ende der siebziger Jahre abwechselnd zu roten, hellblauen und weißen Hemden getragen wurde, fiel nun weg.
1992
war der Posten eines Notenwartes erstmalig zu vergeben. Im Oktober unternahmen wir eine Vereinstour zum Drachenfels mit anschließender Rheinschifffahrt.
1993
fuhr die Vereinsjugend ins Erlebnisbad Kreuzau. Die Vereinsfahrt ging zu den Weltmusikspielen in Kerkrade.
1994
machten wir einen Ausflug nach Lüttich. Nach einer Schifffahrt fuhren wir mit der Bimmelbahn zum Bergwerk Blègny mit anschließender Besichtigung unter Tage.
1997
Im Mai fuhr unsere Jugend in den Freizeitpark nach Coo. Im September wurde ein Jugendzeltlager in Rotterdell abgehalten. Die Vereinstour führte uns in diesem Jahr nach Konzen. Wir machten eine Planwagenfahrt und kehrten dann in den Eifelstern ein, wo wir einen schönen Abend verbrachten.
1998
besuchten unsere Jungmusiker den Zirkus Althoff in Aachen; im August verbrachten sie ein Wochenende im Jugendzeltlager Widdau.
Die Vereinsfahrt im September führte uns nach Linz am Rhein und zum Weinfest nach Altenahr.
Zum ersten Mal wurde der Pokal “Arsch mit Ohren” verliehen. Eines der “Highlights” unserer Auftritte war das Bundesschützenfest in Düren.
1999
erfolgte die erstmalige Präsentation unserer neuen Uniform beim Maifestzug in Oberforstbach. Nach der Umstellung zum Blasorchester war nun auch eine optische Veränderung nötig. Unsere weiße Spielmannszug-Uniform hatte, nachdem sie 25 Jahre in dieser Form getragen wurde, endgültig ausgedient. Unsere Wahl fiel auf eine graue Lodenjacke, eine “Allerweltstracht”, wie sie im späten 19. Jahrhundert in ganz Deutschland getragen wurde.
Als bedeutender Auftritt sei besonders das Bundesschützenfest in Mayen zu nennen, das sogar im Fernsehen übertragen wurde.
2000
Seit dem Jahr 2000 besteht unsere Freundschaft zu den Öcher Duemjroefe, die wir seitdem zu zahlreichen Karnevalsauftritten begleiteten.
Die Vereinstour führte uns Ostern 2000 nach Filzmoos.
Als interne Veranstaltung fand in diesem Jahr eine Wanderung statt und zwar im Hohen Venn, wo wir nach einer reichhaltigen Mahlzeit im "Haus Ternell" quer durchs Venn nach Mützenich wanderten.
Bedeutende Auftritte im Jahr 2000 waren außerdem das Bundesschützenfest in Erkelenz und die 850-Jahr-Feier der Stadt Giesenkirchen.
2001
Nach zahlreichen Auftritten mit den Öcher Duemjroefe in der Karnevalszeit und einem gelungenen Kurkonzert in den Kurparkterrassen Burtscheid endet hier damals beim 90-jährigem Bestehen unsere Vereinschronik, aber es ging natürlich Schlag auf Schlag weiter.
2004
Ob man es glaubt, oder nicht: der Musikverein Oberforstbach versteht nicht nur zu spielen, sondern er verreist auch gerne. Unsere Osterfahrt führte uns nach Berchtesgaden. Wir besuchten die Enzianbrennerei Grassl und anschließend besichtigten wir das Salzbergwerk in der traditionellen Uniform der Bergleute.
Die Musikinstrumente hatten wir natürlich auch mit. Wir gaben ein Abendkonzert im Erholungsheim der Deutschen Bundesbahn in Berchtesgaden. Hier war die Stimmung so groß, dass eine Polonaise durch den Saal zog. So etwas macht Riesenspaß, wenn man sieht, dass die Musik ankommt und das Publikum voll mitgeht.
Nicht weit von Berchtesgaden lag die Sonnenalm, zu der uns der Wirt eingeladen hatte. Wie in 2002 folgten wir seinen Ruf und fuhren dorthin.
2005
Ein „ normales“ Jahr für den Verein.
2006
Dafür entschied man sich Ostern wieder irgendwo hinzufahren. Die Wahl fiel auf Mittenwald. Wanderungen wurden unternommen, aber eine Schlittenfahrt im Schnee, das hatte noch keiner gemacht. Tagesausflüge führten uns zu den Sonnenschlössern von König Ludwig, Schloss Linderhof, nach Garmisch und zu guter Letzt nach Innsbruck.
2007
Schon wieder ein Jahr vorbei, ein Jahr mit vielen Höhepunkten und Erlebnissen. Vor der Eröffnung der Karnevalssession 2007/2008 veranstaltete der MVO im Gasthof Oberforstbach ein zünftiges Oktoberfest, bei dem er mit volkstümlicher Musik, schnellen Polkas, aber auch mit karnevalistischen Stücken das Publikum begeistern konnte. Tolle Zwischeneinlagen, wie z.B. ein Holz-Wettsägen und Darbietungen vom TKV Oberforstbach bildeten ein buntes Kontrastprogramm. Sogar gesanglich zeigte sich, dass der MVO nicht nur mit den Instrumenten versteht zu spielen.
Der erste Auftritt mit den Öcher Duemjroefe führte im November für ein Wochenende nach Weseke. Höhepunkt war am Samstagabend der Aufmarsch im großen Festzelt der Gesellschaft „ Weseker Rosenmontagszug“.
2008
Nach vielen Auftritten, wie beim Jungenspiel in Würselen, dem Konzert in den Kurparkterrassen, war einer der Höhepunkte das Entedankfest in Walheim vor 1000 Zuhörern im Festzelt. Zünftige Märsche, schnelle Polkas kamen sehr gut beim Publikum an.
2009
Vereinsfahrt zum Winzerfest in Bernkastel-Kues mit abendlichem Feuerwerk.
2010
Kein Jahr ohne Tour. Im November fuhr der Musikverein mit der Rathausgarde Oecher Duemjroefe auf Einladung des Karnevalvereins „Faschingsgesellschaft Feucht-fröhlich e.V.“ nach Nürnberg. Übernachtet wurde im 4-Sterne-Hotel Arvena Park. Dass die Nürnberger auch Karneval zu feiern wissen, bewiesen sie samstags bei ihrer Auftaktsitzung. Erstklassige Tanzgruppen auf höchstem Niveau, das musste selbst die Rathausgarde neidlos anerkennen.
Dass die Rathausgarde mit uns, d.h. mit zünftiger karnevalistischer Musik, auf die Bühne marschierte, überraschte die „Feucht-Fröhlicher“.
Fazit: Ein sehr gelungener Abend, der sich im rheinischen Karneval nicht verstecken muss.
Aachen, im Mai 2011